Bücherwurm

Kindergeschichten

Das wunderbare Abenteuer mit Julie

Mein Name ist Maxie und meine Schwester heißt Lala. Wir gehen in die dritte Klasse und sind abenteuerlustig. Ich erinnere mich an letztes Jahr, als plötzlich
etwas ganz unerwartetes geschah.
Es war an einem Donnerstagmittag, als Lala und ich von der Schule nach Hause
gingen. Es gab Pfannkuchen, deren leckeren Duft in unsere Nase stieg, je näher wir dem Haus kamen.
 Wir klingelten und Mama empfing uns mit einem dicken Kuss. In der Küche angekommen, war der Tisch schon mit Tellern und Besteck gedeckt.

Nachdem alles aufgegessen war, ging ich in mein Zimmer und machte, wie an jedem anderen Tag, meine Hausaufgaben. Lala war schon vorzeitig im Garten, weil sie schneller war, als ich. Nach einer halben Stunde ging ich zu ihr.

Vergnügt schaukelte sie hin und her. Ich wollte lieber rutschen.
Nach
einer Weile rief Mama: „In einer Stunde gibt es Essen.“
Zeitgleich rief Papa: „Und du Maxie räumst dein Zimmer auf noch bevor es Abendbrot gibt.“

Sofort ging ich in mein Zimmer und räumte es ordentlich auf. Dann gab es auch schon Essen. Lala kam zu Tisch und wir aßen gemeinsam ein Käse,- und ein Salamibrot. Danach gingen wir ins Bett, wo Mama uns eine Gespenstergeschichte vorlas. Sie war lustig und spannend.
„Gute Nacht ihr beiden“, sagte sie, als die Geschichte zu Ende gelesen war, machte das Licht aus und verließ  das Zimmer.

Plötzlich sah ich in der Dunkelheit etwas weißes vor mir schweben. Lala sah es ebenfalls und wir fingen an zu schreien, denn es war ein Gespenst, wie die Umrisse zeigten. Unsere Angst war unbegründet, denn es winkte uns freundlich zu und sagte: „Hallo. Mein Name ist Julie und wie heißt ihr?“
„Maxie“, sagte ich mit zitternder Stimme. „Und ich bin Lala.“
„Schön euch kennenzulernen.“

In der Wand neben dem Bett ging plötzlich ein Loch auf. Julie flog im Nu hindurch
und forderte uns auf ihm zu folgen. Gesagt, getan. Wir wollten unseren Augen
nicht trauen, was uns am Ende erwartete. Ein Schloss geschmückt mit Spinnenweben, indem sich noch ganz viele andere Gespenster herum tummelten. Sie grüßten uns freundlich mit einem Lächeln. All diese gespenstig herum fliegenden Wesen waren Julies Familie, wie sie uns wissen ließ. Ihre Eltern, aber auch ihre Geschwister. Sogar kletterte die kleine Spinne Ralfi mitten im Spinnennetz, die uns mit ihren kleinen, vielen Augen ansah. Irgendwie gruselig sah sie aus, aber irgendwie auch süß.

Lala sah sich um und war von all den Spinnenweben und dem Gewimmel der Gespenster fasziniert.
„Würdest du uns noch den Rest des Schlosses zeigen?“, fragte ich neugierig und Julie antwortete: „Natürlich.“

Ohne zu zögern folgten wir dem Gespenst. Nach wenigen Sekunden, je näher wir dem Obergeschoss kamen, stellte ich fest, dass auch ich ein Gespenst geworden war. Noch zuvor waren meine Füße auf dem Boden, doch plötzlich flog ich, wie Lala auch, neben Julie her.  
Oben angekommen, sahen wir einen langen Flur, indem sich  jede Menge Türen befanden.
„Wohin diese wohl führten?“, fragte ich mich. Wie von Zauberhand öffnete sich eine nach der anderen. Hinter der ersten war ein Schlafzimmer und hinter der zweiten ein langer Tunnel, der in die Geisterschule führte, wie das Klassenzimmer am Ende zeigte.
Lala sah mich fragend an. Auch ich war verwirrt, denn wir wussten beim besten Willen nicht, wie so etwas funktionieren konnte.
Neugierig fragte ich Julie: „Wie kann das sein? Bei uns gibt es so etwas nicht.“
„Bei uns ist das eben so, nicht wie in der Menschwelt. Es ist doch egal, wie der Weg zur Schule führt. Hauptsache es wird am Ende gelernt.“

Hinter der dritten Tür befand sich die Gespensterküche und fragt euch nicht, wie es da aussah. Die Mäuse krabbelten in den Schränken herum, die Spinnen seilten sich an den Decken auf und ab, die Töpfe lagen kreuz und quer auf dem Boden, und die noch qualmenden Spagetti hingen von der Lampe hinunter.
 Auf einmal musste ich loslachen. Welch ein Durcheinander und Gewimmel. Julie zog mich am Ärmel und zerrte mich zur nächsten Tür. Hinter dieser erwarte uns die Geisterbibliothek, wie der lange Wandschrank zeigte. Darin waren zahlreiche Bücher zu sehen,  zwischen denen plötzlich zwei Augen hervor spitzten. Das war wohl Oskar, das kleine Büchergespenst. Es versteckt sich immer, wenn jemand den Raum betritt. Nicht nur das. Dazu flogen wie aus Gespensterhand einige der Bücher vor Freude flatternd durch die Luft, weil sie über den Besuch erfreut von mir und Lala waren.

Nachdem wir weiterflogen, machten wir plötzlich vor einer verschlossenen Tür halt.
„Julie, wieso ist sie verschlossen?“, fragte ich.
„Das ist die Wunschtür. Jeder, der davor halt macht, darf sich wünschen, was sich
dahinter befindet. Aber dazu musst derjenige sich einen Zauberspruch überlegen.“
Einen kurzen Moment dachte ich nach. Dann sagte ich: „Ene mene Knauf, Zaubertür, geh auf. Ene mene mei, Abenteuerspielplatz, komm herbei.“
Es dauerte noch keine fünf Sekunden bis die Tür sich auftat. Gemeinsam flogen wir in das Zimmer, das mit zahlreichen Spielgeräten ausgestattet war. Lala und ich
konnten uns nicht zurückhalten und erkundeten sofort alles. Den tollen
Geistertunnel, am Ende blauer Rauch hinauf stieg. Das Kletterspinnennetz, an
dem wir uns austobten. Ebenso die Gespensterschaukel, an der sich ganz viele,
kleine Gespenster herum tummelten.

Nach ungefähr zwei Stunden war die Gespensternacht leider vorbei. Nachdem wir uns von allen verabschiedet hatten, brachte Julie uns wieder zurück ins Bett und
sagte: „Gute Nacht ihr beiden. Wir werden uns sehr bald wieder sehen.“
Ab dann besuchte Julie uns jeden Donnerstag und wir erlebten immer wieder neue
Abenteuer.

Eine Gespenstergeschichte, die ich ebenfalls gemeinsam mit meiner Tochter schrieb...


Honey und Sunny

Es waren einmal zwei zwölfjährige Prinzessinnen namens Honey und Sunny.
Gemeinsam mit ihren Eltern und den Dienern, Alfredo und Oskar, lebten sie in einem prunkvollen Schloss und teilten sich alles. Ihre unverwechselbaren Kleider, ihr kostbarer Haarschmuck, ihr genüssliches Essen. Eines unterschied die beiden jedoch: Die eine hatte braune und lockige Haare, die andere blonde und glatte. Honey träumte davon ein weißes Pferd zu haben, um über all die Täler hinunter in die Stadt zu reiten. Sunny träumte davon prachtvolle Kleider zu besitzen, um durch das Schloss stolzieren zu können. Ob ihr Traum in Erfüllung ging?

An einem warmen Frühlingsmorgen, als die beiden Prinzessinnen alleine im Schloss waren, standen zwei Jünglinge auf dem Schlosshof und klopften gegen das Tor. Honey spitzte durch das Fenster und sah, wie ein weißes Pferd neben dem einen stand. Der andere hingegen, vier Bündel Kleider in seinen Armen hielt.
Ohne zu zögern öffnete Honey mit erwartungsvollen Augen das Tor. Sunny folgte ihr.
„Guten Morgen. Was führt euch hier her?“, fragten die beiden neugierig.
„Wir bringen euch selbstgenähte Kleider und dieses Pferd. Es soll ab nun euer
gehören.“
Dankend nahm Honey ihm das Pferd ab und brachte es in den Stall. Dort angekommen, strich die hoch erfreute Prinzessin sanft über des Pferds Fell. Wie weich und unverkennbar schön. Und die lange Mähne. Einfach bezaubernd.
„Du sollst ab heute Kamilla heißen“, sagte Honey und schmiegte sich an dessen
Brust.
Zugleich verließen die beiden Jünglinge wieder den Schlosshof. Danach brachte Sunny all die schöne Kleiderpracht in ihr Schlafgemach, in dem zwei Betten und ein Schrank standen. Dort legte sie all die Kleider behutsam hinein. Ihre
strahlenden Augen konnten nicht davon lassen. Das eine Kleid in hellem Samt,
verziert mit einer goldenen Kordel. Das andere umhüllt von rosa Tüll, an dem
zahlreiche violette Steine funkelten.

Am Mittag trafen sich die Prinzessinnen im Garten und alberten ein wenig herum. Sie kicherten so sehr, dass gar die Vöglein auf den Zweigen der Bäume mit
zwitscherten. Diese Glückseligkeit hielt jedoch nicht lange an, denn plötzlich zogen dunkle Wolken über ihnen her. Der Wind wehte über sie hinweg und ließ ihre Haare wild durch die Luft schwingen. Ein Donnern drang in ihre Ohren und ein Blitzen war am Horizont zu sehen.
Gefolgt vom Regen eilten sie schnell in das Schloss zurück. Nur wenige Minuten später klopfte es erneut am Tor.
„Lasst uns herein, lasst und herein“, riefen zwei unbekannte Stimmen. Es waren die zwei Jünglinge vom Morgen, wie Honey und Sunny sahen, als sie das Tor öffneten.
„Was führt euch wieder hier her?“, fragte die eine.
„Wir waren auf dem Weg in die Innenstadt. Plötzlich zog ein Unwetter auf und nun
sind wir nass. Dürfen wir unsere Kleider bei euch trocknen? So hilft uns bitte.“

Die Prinzessinnen ließen die beiden, ohne zu überlegen, hinein.
„Verratet ihr uns auch euer Name?“, fragte Honey, währenddessen sie gemeinsam in Richtung Kammer gingen. Dort, in einem Schrank lagen Kleider, die Oskar, einer der Diener aufbewahrt hielt.
„Mein Name ist Phil.“
„Und meiner Claude.“
„Schön, und wir sind Honey und Sunny.“
Wenige Sekunden später hielt die junge Dame ihnen frische Kleider entgegen.
„Diese Kleider könnt ihr so lange tragen, bis eure wieder getrocknet sind“, sagte sie und ging aus der Kammer.

Danach verbrachten sie gemeinsam einen ganz tollen Mittag, indem sie miteinander spielten und sich gegenseitig zum Lachen brachten.
Als der Tag sich dem Ende zuneigte, war es an der Zeit sich zu verabschieden. Wie sehr wünschten sich Honey und Sunny, diese Jünglinge wieder sehen zu können.
Und so war es. Die Jungen kamen öfter und spielten sehr gerne mit den
Prinzessinnen. Und wenn nicht alle gestorben sind, dann leben sie noch heut.

Eine Geschichte, die ich gemeinsam mit meiner Tochter schrieb...
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